Genau vier Minuten vor dem regulären Spielende wird es plötzlich still in der Swiss Life Arena. Einzig der gut gefüllte rote Gästesektor liegt sich jubelnd in den Armen. «Rappiii-Jooona» singen sie  lauthals, während Martin Frk sich grinsend von seinen Kollegen herzen lässt. Der Tscheche, bekannt für seinen hammerharten Schuss, bringt seine Mannschaft vier Minuten vor dem Ende mit 2:1 in Führung. Er zieht allein auf den Kasten zu, stolpert im Zweikampf und befördert die Scheibe irgendwie zwischen den Beinen von Simon Hrubec ins Tor. Und dann wird’s nochmals ganz ruhig, denn die Schiris schauen zur Sicherheit genauer hin… und geben das Tor schliesslich doch. 2:1 für Rappi und nicht mehr viel auf der Uhr.

Verhaltener Start

Die Partie ist in den ersten 20 Minuten wahrlich nicht attraktiv. Für die jüngeren Zuschauerinnen und Zuschauer ist Zettli wohl die Hauptattraktion im ersten Abschnitt, denn zu feiern gibt’s ansonsten wenig für die Zürcher Fans. Anders für die Gäste. Sie gehen dank Jensen mit einer 1:0-Führung in die erste Pause. Coach Crawford ist klassisch «not amused» und heizt seinen Jungs während der Ansprache mächtig ein. Es scheint zu fruchten. Die Lions dominieren den Mittelabschnitt anschliessend nach Belieben. Damit es aber zum Ausgleich kommt, braucht es eine mustergültige Vorarbeit von Sven Andrighetto und einen satten Schuss von Jesper Fröden. In Überzahl erzielen sie das 1:1 in Minute 26. Und dann wird’s leider wieder knorzig für die volle Arena. Irgendwas liegt in der Luft, doch keiner kann genau sagen was. Und so sind es die Lakers, die eben vier Minuten vor dem Ende wieder in Front liegen. Doch Yannick Weber höchstpersönlich hat noch was im Köcher parat.

Dreifaches Glück

Viel zu spielen bleibt nicht, als der Limmatblock doch noch explodieren darf. Die Zürcher drücken in den Schlussmomenten vehement. Lehtonen schaut auf der blauen Linie auf und sieht, dass Verteidiger-Kollege Weber hinterläuft. Kurzer Querpass, satter Schuss und rums ist die Scheibe im Tor von Nyffeler parkiert. Der Slapshot von Weber prallt dreifach von einen Posten, an den anderen und zurück, bevor er die Torlinie überquert. Dank diesem Tor retten sich die ZSC Lions in die Overtime, scheinen aber mit dem Ausgleich ihr Glück verpulvert zu haben. In der Verlängerung vernascht Tyler Moy die ZSC-Abwehr und sichert den Gästen den Extrapunkt.

(Marko Filipovic)

 

 

 

 

 

Fotos: Media Team ZSC Lions, Berend Stettler