Gut gefülltes Haus, die Fankurven euphorisch und somit gute Stimmung empfängt die ZSC Lions beim Gastspiel in der Rosenstadt. Die Voraussetzungen für dieses Spiel sind eigentlich undankbar. Nach einem fulminanten Schlussakt am Vorabend möchten die Zürcher Fans natürlich mehr. Doch war dieser Schlussspurt gegen Bern vielleicht doch anstrengender als gedacht? Hinzu kommt, dass Rapperswil die Punkte salopp gesagt mehr braucht als der Zett. Besonders, weil die Verfolger der Lions beide patzen. Zug verliert daheim mit 1:5 und Fribourg kann in der BCF Arena eine 3:5-Niederlage gegen die Tigers ebenfalls nicht verhindern.

Schnelle Antworten

Es dauert zehn Minuten bis die Lions den Score an diesem Samstagabend eröffnen. Denis Malgin verarbeitet eine Vorarbeit von Andrighetto und Balcers zum 1:0 für die Gäste. Doch die Freude ist nur von kurzer Dauer. Martin Frk trifft 22 Sekunden später bereits zum 1:1-Ausgleich für Rappi. Sein Distanzschuss flattert zuerst übers Tor und prallt danach vom Plexi so unglücklich zurück ins Spiel, dass Goalie Zumbühl beim Nachsetzen keine Chance hat. Die Schiedsrichter entscheiden sich am heutigen Abend für eine eher kleinliche Linie und schicken die Akteure reihenweise auf die Bank. Besonders die ZSC Lions kommen damit weniger gut zurecht. Und so gelingt in der 32. Minute dem Ex-Zürcher Maxim Noreau aus der Distanz der erstmalige Führungstreffer für die SCRJ Lakers. Doch erneut findet die zurückliegende Mannschaft prompt eine Antwort darauf. Diesmal sind es die Limmatstädter, die eine halbe Minute später ausgleichen können. Denis Malgin sorgt mit einem Doppelpack für das zwischenzeitlichen 2:2. Aber eben, dass sonst so starke Boxplay der Lions wird noch im zweiten Abschnitt bereits wieder ausgehebelt. Albrecht schickt mit dem zweiten Powerplay-Tor des Abends seine Farben mit einem Tor Vorsprung in die zweite Pause.

Reaktion?

Wer im letzten Drittel einen ähnlichen Auftritt ZSC Lions erwartet, wie gegen Bern, wird leider enttäuscht. Es bleibt das offensiv harmloseste Drittel in dieser Partie. Beide Mannschaften schaffen gerade noch sieben Torschüsse auf die jeweiligen Tore. Drin landet dabei nur einer, und zwar Emil Djuses Schuss zum 4:2 für die Lakers. Bei diesem Resultat wird es dann bis zur Schlusssirene bleiben. Im Zeugnis würde bei den Lions für den heutigen Schlusseffort wohl «geben und haben Mühe» stehen. Sie scheitern im Powerplay und auch als Robin Zumbühl seinen Platz frei macht für einen weiteren Feldspieler. Und so müssen sich die Zürcher mit einer Niederlage im letzten Obersee-Derby der Saison abfinden. Für die Hausherren hingegen ist es wohl der entscheidende Befreiungsschlag im Abstiegskampf. Neun Punkte Vorsprung bei restlichen fünf Spielen ist ein solides Polster. Für den Zett heisst es Mund abwischen und nächste Woche wieder angreifen.  

(Marko Filipovic, Rapperswil)

 

 

 

 

 

Fotos: Media Team ZSC Lions, Marko Filipovic