Chris Baltisberger, der Siegtorschütze vom vergangenen Sonntag, bringt es im heutigen Pre-Game Skate ziemlich auf den Punkt. Er sagt nämlich zu seinem Verteidigerkollegen Kivistö: «Wir müssen uns wieder wie im letzten Spiel in jeden Schuss werfen und verteidigen bis zum Ende. Biel muss durch die Hölle gehen, um gegen uns zu treffen.» Genau so ist es, Geschenke darf es keine mehr geben in diesen Playoffs. Dafür ist Biel einfach zu gut und vor allem gnadenlos, wenn es darum geht, den Zett zu bestrafen. Aber diesmal kommt es in Biel anders als noch vor wenigen Tagen. Kovar scheint die Tür zum Kasten geschlossen und den Schlüssel weggeworfen zu haben. Denn auch heute macht er den Laden dicht und darf mit seinen Kollegen den zweiten Playoff-Shutout in Serie feiern.

Bester Zeitpunkt

Was hat den Lions im zweiten Spiel den sichergeglaubten Sieg gekostet? Jeweils der Zeitpunkt, in dem die Bieler getroffen haben. Kurz vor Drittelsende, gleich zu Beginn eines Abschnitts und dann auch noch wenige Sekunden vor der Schlusssirene. Das sind moralisch sehr wichtige Tore zu absolut richtigen Zeitpunkten gewesen. So, dass Biel immer weiter an sich glauben konnte und am Ende gar das Glück auf ihre Seite erzwingen konnten. Zwar gibt es heute im vierten Spiel nur einen Treffer, aber der kommt ebenfalls im richtigen Moment. 59 Sekunden vor der zweiten Drittelspause versenkt Maxim Noreau im Powerplay die Scheibe im Tor. Shikin ist chancenlos und die ZSC Lions inklusive Anhang in Jubellaune. So können die Spieler um Coach Grönborg für den letzten Akt sich auf die Defensive konzentrieren, während Biel erstmals den Schock zu verarbeiten hat. Nun muss der EHCB und der Zett darf. Wobei die Lions müssen auch, aber wohl eher dicht machen als vorne unbedingt treffen.

Teameffort

Die Zürcher haben im letzten Drittel noch drei Überzahlspiele, in denen sie den Sack zu machen können. Doch das gelingt ihnen nicht und so strapazieren sie die Nerven der Fans noch bis in die letzten Sekunden dieser Partie. Es sind noch drei Minuten zu gehen und Biel nimmt das Spieldiktat wieder in die Hand und versucht auf Biegen und Brechen den Ausgleich zu erzielen. Die Löwen verteidigen vorbildlich und nehmen ausser ein paar blaue Flecken und Kratzen keinen weiteren Schaden. Nicht einmal ein aller letztes Powerplay kurz vor dem Ende können die Bieler ausnützen – es bleibt beim minimalen Sieg für die ZSC Lions. Mit diesem 1:0 gleichen sie die Serie aus und stellen die Zeiger wieder auf null.

(Marko Filipovic, Biel)