Spiel 7? Das liegt den ZSC Lions. In einem spannenden letzten Viertelfinalspiel gegen den EHC Biel setzen sich die Zürcher mit 3:1 durch. Somit gewinnen sie diese Serie schlussendlich mit 4:3 und beweisen einmal mehr, dass sie Entscheidungsspiele können. Trotzdem, ohne Drama geht beim Zett dann eben doch nicht. Die letzten zwei Spielminuten fühlen sich ewig an im Hallenstadion. Unzählige Bullys und brenzlige Situationen ereignen sich noch in diesen letzten 120 Sekunden des Spiels. Der EHCB wirft alles nach vorne, nimmt Torhüter Shikin vom Eis und schickt einen weiteren Spieler auf die rutschige Unterlage. Kovar hier, Kovar da und die Zeit rinnt den Gästen davon. 14 Sekunden stehen noch auf der Uhr, als Justin Azevedo den längst fälligen Emptynetter verbucht und den Seeländern den Gnadenstoss verpasst.

Talentiertes Team

Wer hat heute für den Unterschied in diesem «Do-or-Die» Spiel gesorgt? Einmal mehr Jakub Kovar. Der Import-Goalie hält 30 Schüsse und muss sich einzig von Luca Cunti zum 2:1-Anschlusstreffer geschlagen geben. Kein Wunder somit, dass die Nummer 43 den Best Player Award absahnt und am Ende noch seine persönliche Laola-Welle bekommt. Diese nimmt der Keeper dankend an und zelebriert mit einem «Purzelbaum» vor der Fankurve, dass er noch andere Tricks ausser Fangen und Hechten auf Lager hat. Die anderen beiden Hauptakteure in dieser «Belle» sind Topscorer Sven Andrighetto und Denis Malgin. Die beiden Ausnahmespieler beweisen heute, dass sie nicht nur schön spielen können, sondern auch äusserst effektiv sind. Ghetto schlenzt in der 22. Minute die Scheibe an Shikin vorbei, nachdem Hollenstein kongenial auflegt. Malgin hingegen verzaubert das Stadion mit einem weiteren Shorthander in dieser Saison zum 2:0 für den Zett (48’). Noch vor dem Spiel geht der wuselige Stürmer einen Deal ein mit der Stadionregie. Lassen sie einen Song seiner Wahl beim Warmup laufen, macht er mindestens ein Ding: gesagt, getan!

Auf und ab

Trotz aller Euphorie soll gesagt sein, dass es auch heute alles andere als ein Selbstläufer für die ZSC Lions war. Dass die Herren von Rikard Grönborg diese Serie noch für sich entscheiden könnten, ist harter Arbeit und viel Disziplin zu verdanken. Der Coaching Staff und die Mannschaft hat zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Knöpfe betätigt, um in dieser Serie als Sieger vom Eis zu gehen. Den Kontrahenten aus Biel kann man nichts vorwerfen. Sie haben vieles richtig gemacht gegen den Zett, nur schlussendlich den einen Sieg zu wenig eingefahren. Auch in diesem letzten Spiel geht es auf und ab, die Partie kann zu verschiedenen Zeitpunkten auf beide Seiten kippen. Doch gewinnen kann schlussendlich nur eine Mannschaft und wir sind nach einigen Herzschlagmomenten wohl alle froh, dass es unsere ZSC Lions sind. Nun gilt es diesen Sieg kurz zu geniessen und dann sofort den Blick in Richtung Fribourg zu richten. Am Freitag steigt die erste Halbfinalpartie gegen die Drachen von Fribourg-Gottéron.

(Marko Filipovic)