Das Derby zwischen den ZSC Lions und dem EHC Kloten beginnt mit einer Gänsehautvorstellung des Limmatblock. Begleitet durch Insomnia-Einlaufmusik betreten die ZSC-Gladiatoren das Eis und blicken direkt ein eine atemberaubende Choreografie. Vor ausverkauftem Haus schwingen die Anhänger des Zett blauweissrote Fahnen und Banner. Die Message ist eindeutig: Für oisi Farbe, für oise Verein – Für Züri! Definitiv eine Vorstellung, die eines Derbys würdig ist. Doch nicht nur die Fans in der Swiss Life Arena sind heute 1A, sondern auch die Protagonisten auf dem Eis. Im Derby-Jersey, welches statt dem Logo die Aufschrift «Züri» ziert, zeigen die Löwen, wer der Herr im Haus ist.

 

Die Post geht ab

 

Obwohl bei den Gästen auf jedem Trikot das gelbe Logo der Post(Finance) als Sponsor ziert, geht die Post vorerst nur beim Heimteam ab. Die Herren im Züri-Dress drehen sofort auf und lassen keine Anzeichen von Müdigkeit aufblitzen. Gleich drei Mal darf die Swiss Life Arena, wohlbemerkt exklusiv dem Gästeblock, sich jubelnd von den Sitzen erheben. Schon nach 221 vollstreckt Rudolfs Balcers und reisst seine Hände vor dem Limmatblock in die Höhe. Für weitere Goosbumps sorgt nach zehn Minuten Import-Stürmer Derek Grant. Ein wenig glücklich kickt er die Scheibe im Slot an den Pfosten und stochert dann im Nachhinein den Hartgummi über die Linie. Zum Abschluss eines furiosen Drittels ist es Eigengewächs Willy Riedi, der vor Metsola einen Kukan-Schuss ins Netz ablenkt. Mit diesem 3:0 gönnen sich die Crawford-Löwen erst einmal eine Pause, ehe es im Mitteldrittel dann rauer zu und her geht. Die Intensität der Gäste erhöht sich und die Zürcher haben nun mehr zu kämpfen als noch in den vorherigen 20 Minuten. Tore gibt es ebenfalls obendrauf. Justin Sigrist erzielt seinen ersten Treffer in der laufenden Saison zum 4:0. Den ersten EHCK-Treffer erzielt wenig später der ehemalige Lions-Stürmer Axel Simic im Powerplay.

 

Rumble in the Jungle

 

Und natürlich hat dieses Derby sich den Namen verdient und zeigt spätestens im letzten Abschnitt auch ein wenig unschönen Charakter, was die Zuschauer dafür umso mehr unterhält. Die Checks werden härter, die Spielart furioser. Geschenkt wird einander im letzten Drittel nichts mehr. Justin Sigrist und Marc Marchon müssen unter die Dusche. Malgin knüpft sich Aaltonen vor und Grant markiert sein Revier auf dem Eis ebenfalls. Beste Unterhaltung meine Damen und Herren. Doch dieses Spiel hat noch eine weiteres Kapitel parat. Irgendwann musste es ja geschehen. Das fünfte Tor für die ZSC Lions erzielt niemand anderes als Denis Hollenstein. Respektvoll aber doch kurz und deutlich bejubelt er seinen Treffer zum 5:1 gegen seinen alten Arbeitgeber. Zum Schluss bestätigt der Limmatblock, was auch das Resultat klar und deutlich aussagt: hier regiert der ZSC. Bis auf ein wenig körperliche Präsenz kann der EHCK nicht mithalten mit dem Tempohockey der ZSC Lions. Das achte Spiel innert 14 Tagen beenden die Zürcher mit einem klaren 5:1 und setzen so ein eindrückliches Ausrufezeichen hinter den Marathon, den sie in den letzten Tagen hinlegen durften. Ps: Derbysieg!

 

(Marko Filipovic)

 

 

 

 

 

Fotos: Media Team ZSC Lions, Berend Stettler / Keystone-SDA