48. Spielminute im fünften Viertelfinalspiel zwischen den ZSC Lions und dem HC Davos. Andrighetto kommt an die Scheibe und übergibt an Christian Marti, der mit seinem Handgelenkschuss vor die Kiste von Aeschlimann kurz vor seinem wichtigsten Assist der laufenden Saison steht. Willy Riedi erkämpft sich in diesem Moment wichtige Zentimeter Eis vor dem Slot, lenkt die Scheibe entscheidend ab und befördert den Hartgummi mit dem ZSC Logo drauf in die Maschen – die Explosion! Die Betonwände der Swiss Life Arena beben, der Torschütze zieht sein Knie an und jubelt mit geballten Fäusten. Zwölf Minuten später entpuppt sich sein Treffer als goldig und löst dem ZSC das Ticket in Richtung Halbfinale.
Den Kampf angenommen
60 Minuten lang schmeissen die ZSC Lions alles in die Waagschale. Das Publikum quittiert die Leistung mit einer bombastischen Stimmung. Dennoch gibt es auch nervöse Momente in der Arena. Die Löwen dürfen Mal für Mal in Überzahl agieren, können aber das beste Boxplay der Liga nicht bezwingen. Davos hat natürlich seine Chancen um am Leben zu bleiben in dieser Playoff-Serie. Sie machen die Rechnung aber wohl ohne Simon Hrubec. Eigentlich wollen wir tiefstapeln, doch Hrubec verdient die Superlativen am heutigen Abend. Es gibt kein Vorbeikommen an ihm und er wird nach der Schlusssirene seinen ersten KO-Phase-Shutout für die Zürcher feiern. Apropos Feiern: Der Tschechische Schlussmann wird als Best Player geehrt und feiert mit dem Limmatblock eine kleine Privatparty. Mit seinem «Purzelbaum» kommen auch Erinnerung hoch, wie Jakub Kovar letztes Jahr nach dem Viertelfinale auf dieselbe Weise das Publikum entzückte. Ach, diese Goalies…
Warten auf den Gegner
Die Mannschaft um Kapitän Patrick Geering ist die erste, die sich für den Halbfinal qualifiziert hat. Nun heisst es abwarten, auf wen das Löwenrudel trifft. Am heutigen Abend war es kein Festspiel, aber ein grosses Fest im Anschluss. Das macht die Playoffs eben aus. Die Gäste haben am oberen Limit gespielt, was die Härte angeht und den Zett sehr gefordert. Doch die Lions haben kühle Köpfe bewahrt und die nötigen «hot Legs» für diese drei Drittel gehabt. Statistisch gesehen war die Partie sehr ausgeglichen, bis auf das Resultat und die geblockten Schüsse. Die 25 «blocked Shots» verraten, welche Teamleistung hinter diesem Einzug ins Halbfinale steckt. Die Recovery steht nun im Vordergrund, bis der Trainer und sein Team den nächsten Schlachtplan für die kommende Serie ausklügeln.
(Marko Filipovic)
Fotos: Media Team ZSC Lions, Berend Stettler