Ein Spektakelspiel ist es wahrlich nicht in der ehemals bekannten Ilfishalle. Lange fallen keine Tore, dann dafür gleich doppelt. Später müssen die Fans der beiden Lager wieder bis kurz vor Schluss auf einen Treffer sich gedulden und doch fällt er. Es ist ein Spiel, in dem sich die Torhüter ins Rampenlicht hexen dürfen. Und der Kommentator auf MySports findet 120 Sekunden vor dem Ende die richtigen Worte: «Erst jetzt geht die Post ab.» Eine Zitterpartie durch und durch. Als dann die Schlusssirene ertönt, ist noch lange nicht Feierabend. Die Schiedsrichter haben wegen eines Videoreviews noch alle Hände voll zu tun.  

 

Lange torlos

 

Die über 5400 Zuschauer in der Emmental Versicherung Arena müssen sich lange auf Tore gedulden. Was die Mehrheit der Fans, nämlich die heimischen, Aufgrund des Spielverlaufs nicht stören wird. Die ZSC Lions nehmen das Zepter in die Hand und können bis auf ein paar wenige Nadelstiche das Spielgeschehen in die Langnauer Hälfte verlegen. Der erste Drittel bleibt torlos und ist doch unterhaltsam. Richtig Action bekommen die Zuschauer dann nach der Halbzeit über. In einem Mittelabschnitt, in dem die Lions 25:10 Torschüsse für sich zählen dürfen, fallen tatsächlich die ersten beiden Treffer der Partie. Innert 106 Sekunden treffen Vinzenz Rohrer und Rudolfs Balcers für den Zett. Es ist die verdiente Zwei-Tore-Führung für die Mannschaft von Marc Crawford. Zuvor wurde bereits ein Tor von Malgin wegen Offsides aberkannt.

 

Knappes Ding

 

Eines vorneweg: nach der Schlusssirene setzt sich der Tigers-Trend fort. Es wird tatsächlich die neunte von elf Partien, die mit nur einem Tor unterschied entschieden wird. Chancen haben beide in den letzten 20 Minuten, scheitern aber jeweils an den starken Goalies Hrubec und Boltshauser. Sean Melone lässt dann zwei Minuten vor dem Ende erstmals den Torsong der Tigers erklingen. Coach Paterlini entscheidet sich zuvor seinen Goalie herauszulotsen, was sich als cleverer Schachzug entpuppt. Der gleiche Spieler verpasst nur Augenblicke vor dem Ende den Ausgleich für die SCL Tigers. Dann erlöst die Uhr die Zürcher und der 2:1-Sieg ist in trockenen Tüchern.

 

(Marko Filipovic)

 

 

 

 

 

Fotos: SCL Tigers