«Wir haben fertig»… Die Swiss Life Arena verabschiedet sich von der National League Bühne für die Spielzeit 2022/23. Die ZSC Lions schaffen es trotz mehrfacher Führung nicht, den Sieg an Land zu ziehen. Im Gegenteil, sie gehen schlussendlich vor eigenem Publikum unter. Nicht weil sie in diesem vierten Spiel die schlechtere Mannschaft sind, sondern weil der EHC Biel fairerweise das bessere Team in dieser Saison war.

 

Rosige Aussichten

 

Nach zehn Minuten steht die Arena Kopf. Zwischen den grauen Halbfinalwolken strahlt die Sonne hindurch – erster Lichtblick in diesem Duell mit dem EHC Biel. Juho Lammikko schiesst den Zett im Powerplay in Führung. Ihm gleich macht es Sven Andrighetto, der den Hartgummi ebenfalls in die Maschen befördert und die Zuschauer von den Sitzen reisst. Schade nur, dass bereits zwei Minuten später durch Valentin Hofer der Anschlusstreffer gelingt. Typisch für den EHCB – der bis auf Spiel 1 – immer eine Antwort auf Zürcher Handlungen parat hat. Aber die Zürcher stecken den Kopf nicht in den Sand. Zur Halbzeit gibt es erneut ein Powerplaytor! Mikko Lehtonen schiesst sich den Frust von der Seele und zwirbelt die Scheibe unhaltbar an Harri Säteri vorbei ins hohe Eck. Aber eben, die Seeländer haben bereits wieder in Persona Jesper Olofsson ihre Antwort bereit. 2:3-Anschlusstreffer für die Bieler, zu einem erneut sehr ungünstigen Zeitpunkt (33’). Noch bitterer wird es kurz vor der zweiten Pause. Den Gästen gelingt nämlich ein Überzahl-Hattrick. Sallinen trifft zum dritten Mal im Powerplay für seine Farben.

 

Was tun?

 

Haben die Lions in irgendeiner Form noch eine Lösung in der Hinterhand oder ein geheimes Rezept? Nein haben sie nicht. Der letzte Abschnitt in diesem Spiel wird sogleich der letzte dieser Saison sein. Er könnte sinnbildlicher für diese Serie nicht sein. Die Zürcher verkrampft, bemüht und fehlerhaft. Obwohl Chris Baltisberger noch die beste ZSC-Chance auf dem Stock hat, gehen Törmänens Mannen erstmalig dank Lööv in Führung. Tja das ging leider zu einfach. Der sonst so überragende Simon Hrubec, erwischt nicht seinen besten Tag und wird von seinen Vorderleuten ebenfalls erneut in Stich gelassen. Und als die Zürcher den Goalie rausnehmen, um mit einem Mann mehr irgendwie das Wunder zu vollbringen, vertändeln sie die Scheibe. Toni Rajala sagt danke und schiesst den EHC Biel erstmalig seit der Playoff-Geschichte in den Final. Gratulation an dieser Stelle an das Gästeteam, dass eine faire und äusserst gute Serie hingelegt hat. Für die ZSC Lions heisst es nun «adieu sagen» für den Moment. Ein grosser Dank gilt den Fans, die zu Beginn der Saison auswärts immer mit von der Partie waren, im neuen Löwenkäfig für unheimlich tolle Stimmung gesorgt haben und mit dem Zett durch dick und dünn gehen. Ihr seid die Besten! Gute Nacht Zürich…

 

(Marko Filipovic)

 

 

 

 

 

Fotos: Media Team ZSC Lions, Berend Stettler