Das erste Aufeinandertreffen der beiden meistgenannten Meisterschaftsfavoriten glich in frappanter Weise dem letztjährigen Playoff-Final. Keine der beiden Teams konnte sich entscheidende Vorteile erarbeiten. Das lag einerseits an den guten Leistungen der beiden Torhüterinnen, von denen Laura De Bastiani ihrem Gegenüber, Nati-Hüterin Saskia Maurer, in nichts nachstand. Andererseits fiel auf, dass beide Teams ihre defensiven Aufgaben ernst nahmen und zudem hatten einige Spielerinnen auf beiden Seiten bei den vielen Abschlussversuchen ihre Schuss-Visiere noch nicht richtig justiert.

 

Oft sah es so aus, als könnten sich die Löwinnen einen Vorteil erspielen, weil sie ihr Forechecking um eine Spur aggressiver gestalteten als die Bernerinnen. Den Torreigen eröffnete Sara Bachmann mit einem Abstauber im Powerplay, SCB-Flügel Emma Ingold – 8 Punkte nach drei Spielen – glich aus. Lisa Rüedi brachte ihr Team mit einem gewaltigen Weitschuss wieder in Führung, Emma Ingold glich im Mitteldrittel wieder aus. Die finnische SCB-Neuerwerbung Jenna Suokko brachte ihr Team in der 47. Minute erstmals in Führung, stand aber auch am Ursprung des Zürcher Ausgleichs im Powerplay 2 Minuten vor Schluss. Die Finnin war zu diesem Zeitpunkt nach einer Fünf-Minuten-Strafe bereits in der Kabine verschwunden und bekam den Ablenker von Nora Harju nach einem trockenen Schuss von Skylar Fontaine nicht mehr mit. Das gleiche gilt für das Siegestor der Bernerinnen: Topskorerin Estelle Duvin schloss eine ihrer vielen Einzelvorstösse mit dem entscheidenden Treffer ab.

 

Bereits am Samstag geht es für die Löwinnen mit ihrem Mammutprogramm in dieser Woche weiter: 4 Spiele am letzten Wochenende (total 180 Minuten, aufgeteilt gegen vier Gegner), die Begegnung gegen den SCB gestern und zwei weitere Begegnungen am Wochenende. Am Samstag spielen die ZSC Lions Frauen zuhause gegen Aufsteiger Fribourg-Gottéron (17 Uhr, Sportzentrum Heuried, am Sonntag in Neuenburg gegen die Neuchâtel Hockey Academy (15.15 Uhr, kleine Eishalle). Beide Teams sind eher der zweiten Tabellenhälfte zuzuordnen, wobei Neuenburg mit einer weissen Weste dasteht und seine Auftaktpartie gegen Langenthal auswärts klar mit 4:0 für sich entschieden hat. Gottéron wurde vom SC Bern im Saisonstart-Spiel zwar kalt geduscht (12:1-Niederlage), überraschte am Donnerstagabend jedoch mit einem klaren 3:1-Heimsieg gegen die HC Davos Ladies.