Die ZSC Lions schliessen das Jahr 2022 nicht sehr glorreich ab. Ein Jahr mit Höhen und Tiefen endet mit einer 2:6-Niederlage in der Leventina gegen den HC Ambri-Piotta. Wie sagt man so schön: abhacken und vergessen. Doch dies gilt nicht nach dem heutigen Spiel. Nach dem gestrigen eher mageren Spiel gegen Fribourg, passt heute gegen Ambri gar nichts mehr zusammen. Fehler wohin das Auge reicht, wenn auch der Gegner sich ein Lob verdient hat. Denn die Biancoblu waren an diesem Samstagabend schlichtweg die bessere Mannschaft – punkt. Die Zürcher haben über die Festtage nun genügend Zeit, alles genau zu analysieren und im neuen Jahr in alter Stärke wiederanzugreifen. Denn die Jungs im Lionsdress können viel mehr, als uns diese letzten beiden Spiele 2022 gezeigt haben. Und wehe der angeschlagene Löwe schlägt zurück… dann wird es für jeden Gegner wieder eine Monsteraufgabe sein, die ZSC Lions zu bezwingen.

 

Suboptimale Vorbereitung

 

Eigentlich deutet die Hinreise ins Tessin bereits auf einen gebrauchten Tag hin. Auf dem Weg in Richtung Gotthardt stauts so fest, dass die Mannschaft knapp eine Stunde vor dem Spiel ankommt. Die Liga kommt leicht entgegen und verschiebt den Puckdrop um zehn Minuten. Optimale Vorbereitung sieht also anders aus. Doch das soll nicht als Ausrede gelten, es ist einfach eine zusätzliche Tatsache an diesem vorweihnachtlichem Abend. Was das Spiel angeht, gibt es wenig bis viel zu sagen beziehungsweise zu schreiben. Das Resultat ist mit 6:2 für Ambri mehr als eindeutig und geht in dieser Höhe auch in Ordnung. Es ist schwierig bei einem halben Dutzend Gegentoren den Torhüter zu loben, doch an Ludovic Waeber hat es nicht gelegen. Er hält die schwächelnden Lions lange am Leben. Das wissen auch seine Vorderleute, die nach der Schlusssirene leicht entschuldigend ihren Goalie herzigen und umarmen. Eine schöne Geste nach einer bitteren Niederlage.

 

Verschnaufpause

 

Nach dem Spiel ist die Stimmung in der Kabine gedrückt. «So etwas darf uns nicht passieren. Wir waren heute zu naiv und haben Fehler gemacht, die wir in Zukunft ausmerzen müssen», meint Captain Patrick Geering. Nun haben die Zürcher Zeit, bis zum Ende des Jahres durchzuatmen und Kräfte zu sammeln. Nach einem schwierigen Programm Rund um die neue Arena, ist der Januar erneut kein Zuckerschlecken. Aber wie sagt man eben auch so schön: «Neues Jahr, neues Glück». Vielleicht ist ein solcher „Denkzettel“ in Form einer hohen Niederlage genau der richtige Weckruf, um erneut voll durchzustarten. Schlussendlich ist ein Blick auf die Tabelle weiterhin eher recht als schlecht. In diesem Sinne frohe Festtage all unseren Fans. Wir sehen uns stärker wieder am 1. Januar gegen den EHC Biel auf heimischem Eis.

 

(Marko Filipovic, Ambri)

 

 

 

 

 

Fotos: HC Ambri-Piotta