Kein Zuckerschlecken in der Tissot Arena und wahrlich kein Leckerbissen für die Zuschauer, die sich diese Affiche am Freitagabend gönnen. Beiden Teams gelingt bei dieser Begegnung wenig sagenhaftes. Vom Zürcher Spektakel aus der Bossard Arena ist kaum noch etwas zu sehen. Vielmehr entwickelt sich diese Partie mehr und mehr zu einem Kraft- und Krampfakt, mit dem glücklicheren Ende für die ZSC Lions.

 

«Wie immer»

 

Was fehlt seit geraumer Zeit im ersten Abschnitt bei den Zürcher Spielen? Genau, die Tore. Eine kleine Ausnahme gab es am Dienstag gegen Zug, doch am Freitagabend hiess die Devise wohl wieder «Business as usual». Generell schleichen sich über die ganzen 60 Minuten viele sogenannte Flüchtigkeitsfehler bei den Zürchern ein. Gut, dass sie meist ohne Folgen bleiben. Bis das erste Tor des Abends fällt, dauert es fast eine halbe Stunde. Obwohl zuvor je drei Strafen ausgesprochen werden, können die Mannschaften solche Gelegenheiten nicht für sich nutzen. Zum Glück können sich Statistiken auch Mal bewahrheiten. Die ZSC Lions sind die drittbeste Mannschaft bei gleicher Anzahl Spieler auf dem Eis. So erzielt Dario Trutmann mit einem etwas eher glücklichen Abschluss den 1:0-Führungstreffer. Glücklich hin oder her, dank seinem Offensivdrang hat sich der Verteidiger mit seinem ersten Saisontor belohnt.

 

Eine Strafe zu viel

 

Das Glück währt nicht lange für Marc Crawford und seine Löwen. Drei Zeigerumdrehungen später agieren die Lions in Überzahl und bringen es dennoch fertig, den Ausgleich durch Gaetan Haas zu kassieren. Doch die Stadtzürcher und allem voran Dean Kukan stecken die Köpfe deshalb nicht in den Sand. Als nach exakt 40 Minuten die zweite Pausensirene ertönt, gucken die Hausherren ein wenig verdutzt aus der Wäsche, während Dean Kukan von seinen Teamkollegen geherzt wird. Tatsächlich gelingt dem Abwehrgeneral der erneute Führungstreffer, mit sage und schreibe 0,3 Sekunden Restzeit auf der Uhr. Das ist so wenig, dass die Schiedsrichter die Mannschaften trotzdem in die Kabinen schicken. Bock auf gute Laune EHCB-Fans? Dafür sorgt Toni Rajala höchstpersönlich nach 26 Sekunden im letzten Drittel. Der Finne zimmert die Scheibe unhaltbar an Hrubec vorbei zum 2:2 in den oberen Winkel. Damit die drei Punkte dennoch nach Zürich kommen, braucht es noch ein obligates Powerplay-Tor der ZSC Lions. Cunti nimmt Platz auf der Strafbank und darf 13 Sekunden später sich bereits wieder zu seinen Teamkollegen gesellen. Lehtonen bringt die Scheibe scharf vors Tor, Grants Bein lenkt ungewollt ab und drin ist das Ding. Die gute alte Weisheit stimmt eben doch: Drei Tore, drei Punkte. Die Limmatstädter belohnen sich für einen mässigen Auftritt mit drei wichtigen Punkten und bleiben an der Tabellenspitze. Verfolger Zug patzt in der Verlängerung gegen den EHC Kloten.

 

(Marko Filipovic, Biel)

 

 

 

 

 

Fotos: EHC Biel