Manchmal braucht es ein wenig Genialität eines einzelnen Spielers, um den Unterschied für sich auszumachen. Einen solchen Moment erwischt der finnische Import-Stürmer Juho Lammikko in der 38. Minute. Als er von der Spielerbank kommt, antizipiert er sogleich was sein gegnerischer Kollege Djuse als nächstes vorhat. So schleicht er sich in dessen Rücken bereits in Abschlussposition, fischt sich den Querpass des SCRJ-Verteidigers und bleibt eiskalt vor Nyffeler. Es ist das zwischenzeitliche 3:1 für die ZSC Lions. Leider hat Unglücksrabe Emil Djuse ebenso eine kleine Sternstunde bereit an diesem Abend und gleicht in der 53. Minute für die Lakers zum 3:3 aus. Mit diesem Tor leitet der Protagonist eine heisse Schlussphase im Obersee-Derby ein.

 

Auf Messerschneide

 

Gegen Ende der Partie wird der SCRJ immer stärker, während bei den Lions die Luft zu schwinden scheint. Auch ein Blick auf die Schussstatistik klärt eindeutig auf, nämlich 21:8 für die Gäste. Zu guter Letzt ist besonders eine Statistik schmerzhaft die Zürcher und ihren Anhang – die Torbilanz im letzten Drittel. Sie lautet null Tore für die Lions gegenüber drei für die Lakers. Macht in der Summe ein 3:4 aus Sicht der ZSC Lions. Das bedeutet wiederum, dass für die Lions mit heutigen Coaching Duo Rob Cookson und Sven Leuenberger keine Punkte übrigbleiben. Für den Gnadenstoss verantwortlich ist Forrer. Im dritten Nachschuss gelingt den Rosenstädtern durch ihren Stürmer der Siegestreffer. Zwar scheint der Lions-Staff eine Regelwidrigkeit gesehen zu haben, doch nach kurzer Videoüberprüfung zeigen die Schiedsrichter dennoch auf den Punkt. Die Zeit rinnt danach vor sich hin und bis auf eine kleine Halbchance kurz vor der Schlusssirene passiert nichts mehr auf Seiten der Zürcher.

 

Fehlende Worte

 

Nach der Partie stellt sich Juho Lammikko den Fragen von LionsTV Moderatorin Meret. An ihm soll es heute nicht gelegen haben. Der Finne, heute Spieler im Fokus im Matchmagazin, hat doppelt getroffen. «Wir müssen gegen Genf einiges besser machen und lernen, solche Spiele am Ende zu gewinnen. Der Fokus liegt nun auf einer kurzen, aber guten Regeneration», fasst der Stürmer zusammen. Nächste Woche stehen drei sehr wichtige Partie an für die Lions. Zuerst gibt es zwei Mal eine Ladung «Leader», ehe am Sonntagabend der EVZ wartet. Möchten die Lions dem Szenario Pre-Playoffs aus dem Weg gehen, sind Siege in diesen Spielen Pflicht.

 

(Marko Filipovic)

 

 

 

 

 

Fotos: Keystone-SDA