Die Stadtzürcher scheinen am Samstagabend Derby-Nachwehen zu bekunden. Wir bereits am Vorabend gelingt der Mannschaft von Marc Crawford wenig. Ein Blick auf den überdimensionalen Würfel verrät praktisch zu jedem Zeitpunkt, dass Lausanne HC die Oberhand hat auf Zürcher Eis. Doppelt so viele Abschlüsse gibt die Statistik meist her, mehr erzielte Tore und überhaupt ein aggressiveres sowie zielführendere Spielweise. Die Nationalpause kommt den Zürcher Lions anscheinend gerade gelegen, um sich neu zu sammeln. Da enteilt fünf Minuten vor dem Ende Juho Lammikko allen Gegenspielern und verwertet den lancierten Pass von Christian Marti souverän und eiskalt zum 2:2.  

 

Löwen-Duell

 

Der Finne ist emotional beim Torjubel zum späten Ausgleich für den ZSC. Er reisst die Arme hoch und signalisiert den Fans, nochmals alles zu geben. Wer gut im Lippenlesen ist, entziffert auch seine dazugehörigen Worte: Come on! Vor diesem Ausgleich dürfen sich die Herren in blau bei ihrem Torhüter bedanken. 41 Schüsse werden auf das Zett-Tor abgefeuert von den Gästen, von denen Hrubec 39 teilweise bravourös entschärft. Wäre der Tscheche heute nicht so gut aufgelegt gewesen, wer weiss wie dieses Spiel ausgegangen wäre. Aber eben, für Lausanne bringen nur Salomäki in Unterzahl und Topscorer Suomela in Überzahl die Scheibe im Zürcher Tor unter. Dazwischen reiht sich Derek Grant mit dem 1:1 ein in der neunten Minute. Es ist bereits der achte Treffer für den Kanadier im Dienste der ZSC Lions. Bis auf Lammikkos Tor fallen alle Treffer bereits im ersten Abschnitt. Somit gibts bei einem ZSC-Spiel erstmals seit dem Derby vom 29. September gegen Kloten drei Tore im ersten Abschnitt.

 

Shootout-Showdown

 

Die anschliessende Overtime ist mit diesem Satz bereits erzählt, denn wirkliche Torchancen oder gar ein Goal gibt es nicht. Nun kommen die beiden Goalies zusätzlich ins Rampenlicht. Hrubec hat schon die ein oder andere Shootout-Erfahrung auf der grossen Bühne erlebt. Sein gegenüber Kevin Pasche darf im Alter von 20 zum ersten Mal bei Penalty-Showdown der grossen Jungs mitmischen. Acht Schützen später liegen sich die Romandie-Löwen feierlich in den Armen, während sich die ZSC Lions bei Hrubec für die getane Arbeit bedanken und sich via Fistbump in die Nationalmannschaftspause verabschieden. Der Zett verliert nach Penaltyschiessen mit 2:3.

 

(Marko Filipovic)

 

 

 

 

 

Fotos: Media Team ZSC Lions, Berend Stettler