Elf Tore fallen im Showdown zwischen den ZSC Lions und dem Leader Genève-Servette HC. Die Partie ist ein Auf und Ab der Extraklasse – zumindest offensiv. Für die Fans entpuppt sich dieses Spiel am Dienstagabend als beste Unterhaltung, während bei den Coaches wohl das ein oder andere zusätzliche graue Haar dazugekommen ist. Die Tore sind nicht selten brillant und der ein oder andere Assist sogar magisch. Das ganze passiert ohne namenhafte Spieler wie Kukan, Roe, Ghetto & Co., die krank oder verletzt fehlen. Ins Team schaffen es dafür die Jungen wie Nicolas Baechler oder Debutat Daniil Ustinkov. Willkommen im Zirkus «Löwenkäfig», wo ab und an Hockeyherzen höherschlagen!

 

Torfestival

 

Der Dosenöffner lässt nicht lange auf sich warten: nach 90 Sekunden dürfen die Fans der ZSC Lions bereits ein erstes Mal von den Sitzen aufspringen. Texier bringt seine Farben mit 1:0 in Führung. In den ersten zwanzig Minuten rappelts gleich vier Mal in der Kiste. Drei Tore gehen auf das Konto der Löwen, während ein Treffer den Adlern gelingt. Bei den Zürchern ist es erneut Alexandre Texier sowie Juho Lammikko, bei Genf trifft Tömmernes zum zwischenzeitlichen 1:1. Und so gehen die Hausherren mit einer komfortablen 3:1-Führung in die erste Pause, in der sie wohl einen weiteren Schluck Zielwasser von Teamarzt Gery Büsser erhalten haben. Denn heute ist jeder vierte Schuss ein Treffer (24 Torschüsse)! Aber wie Toreschiessen geht, muss den «Grenats» hingegen keiner erklären. Die beste Offensive der Liga trifft im Mittelabschnitt dank Richard und Omark doppelt und bleibt so im Spiel. Glück, dass Yannick Weber sich dazwischen als Torschütze einreiht und der Score vor dem letzten Abschnitt bei 4:3 für die ZSC Lions steht.

 

Ekstase

 

Im Januar hat sich Genfs Teemu Hartikainen mit einem Move für die finnische Fussballnationalmannschaft beworben. Ein Assist, der die Marke «Vorlage des Jahres» tragen könnte – mit Betonung auf könnte. Nun bitten wir den finnischen Nationalcoach, den aus dem Fussballverband, sich bei uns über Juho Lammikko zu erkundigen. Beim 5:3 durch Chris Baltisberger zeigt der Import-Stürmer, was er am Fuss so kann. Mit einem Hackentrick vernascht er Descloux und serviert pfannenfertig für Chris Baltisberger, der nur noch einschieben muss. Magic Lammikko meine Damen und Herren, der Mann der gegen Kloten mit dem Kopf getroffen, heute via Hacke assistiert und später noch das Spiel entschieden hat. Doch was wären die Lions ohne ein wenig (unnötiges) Zusatzspektakel. Reto Schäppi muss frühzeitig unter die Dusche und Azevedo auf die Strafbank. Das nutzen die Gäste eiskalte aus und kommen dank Hartikainen gut acht Minuten vor dem Ende mit dem Anschlusstreffer nochmals zurück ins Spiel. Gelingt der Ausgleich, bei weiteren drei Zeigerumdrehungen Überzahlspiel? Nein er gelingt nicht! In Unterzahl luchst Alexandre Texier, heute Coolest Scorer sowie Best Player, dem Gästespieler an der blauen Linie die Scheibe ab und bedient gleichzeitig den Lammikko-Express. Der Finne ist heute so gut drauf, dass ihm auch der Shorthander nicht verwehrt bleibt. Es ist die Vorentscheidung in einem absoluten Spektakelspiel in der Swiss Life Arena. Da macht das 5:6 sekunden vor dem Ende aus Sicht des Leaders den Braten nicht feister, denn die Punkte bleiben in Zürich!

 

(Marko Filipovic)

 

 

 

 

 

Fotos: Keystone-SDA