Die Nationalmannschaftspause hinterlässt Spuren. Ein Blick auf das heutige Aufstellung der ZSC Lions zeigt, dass drei wichtige Namen heute fehlen. Hrubec fällt länger aus, nachdem er sich am Unterkörper verletzt hat. Sven Andrighetto kommt ebenfalls mit einer Blessur zurück zu den Lions und dazu fehlt krankheitsbedingt Garrett Roe. Heisst also, dass es andere richten dürfen im Emmental. Die Zürcher laufen mit einer verjüngten Mannschaft gegen die Tigers auf, was jedoch in keinster Weise einen negativen Einfluss hat auf die Spielweise der Löwen. Denn die Zürcher ziehen wie gewohnt ihr Spiel auf und haben viel Scheibenbesitz. Ebenfalls wie üblich ist aber auch der Auftritt der SCL Tigers: aufsässig, eklig und körperbetont.

 

Führungen

 

Endlich trifft er wieder: Alexandre Texier! Der Importmann, der sicherlich noch ein wenig um den verlorenen Final seiner fussballerischen Nationalkollegen trauert, bleibt auf Zuspiel von Wallmark souverän vor dem Tor. Es ist die 1:0-Führung für den Zett in der 13. Minute. Den SCL Tigers gelingt es mit einem Remis die erste Pause zu geniessen. Eine Minute vor der Pausensirene gleicht Routinier Pascal Berger für die Langnauer aus. Nicht ganz unverdient, nachdem die Tigers den Druck erhöht haben. Im Mittelabschnitt das gewohnte Bild des heutigen Abends. Die Lions haben mehr vom Spiel, Langnau lauert und setzt Nadelstiche in Richtung Tor von Ludovic Waeber. Doch dann beissen die Löwen zu! Sigrist umkurvt die gegnerische Abwehr und serviert Schäppi pfannenfertig einen Abpraller vor die Schlittschuhe. Der Sturmtank findet sich elegant zurecht in dieser Situation und bringt den Zett wieder in Führung. Es ist das 2:1 noch vor Spielmitte in der Ilfishalle. Schade nur, dass noch vor der zweiten Pause die Zürcher zwei Überzahlspiele nicht in Tore ummünzen können.

 

Feierabend

 

Der letzte Abschnitt bleibt irgendwie ein typischer ZSC-Match gegen Langnau. Wenig Spektakel, ein bischen «klein, klein» und die Suche nach der Vorentscheidung. Langnau erlaubt sich im Spielaufbau den ein oder anderen Fehler zu viel, so dass sie nicht die gewünschte Wende reüssieren können. Den nächsten Weckruf in der eisigkalten Halle im Emmental gibt es in der 51. Minute. Hollenstein läuft in die gegnerische Hälfte und vernascht dabei SCL-Verteidiger Zryd. «Holle» behält danach die Übersicht, legt quer auf Lammikko und dieser trifft atemberaubend via Lattenkreuz ins Tor. Ein Tor, dass in der Entstehung und im Abschluss das Prädikat «Weltklasse» verdient. Wir spulen nach Vorne und gehen gleich in die Schlussminuten. Langnau holt drei Minuten vor dem Ende den Goalie aus dem Kasten. Texier, uneigennützig, spielt die Scheibe auf Wallmark dem er den Emptynetter gönnt. Doch der Schwede trifft nur den Aussenpfosten und behält somit die Tigers im Spiel. Und so kommts, dass hier in den Schlussminuten nochmals mächtig Stimmung aufkommt. Langnau verkürzt durch Topscorer Michaels noch auf 2:3. Mit einer Portion Glück ziehen die ZSC Lions jedoch den Kopf noch aus der Schlinge und bejubeln zehn Sekunden vor dem Ende das 4:2 von Doppelpacker Juho Lammikko.

 

(Marko Filipovic, Langnau)

 

 

 

 

 

Fotos: SCL Tigers