Und irgendwie hören wir heute Abend nach der Schlusssirene alle die Stimme von Walter Scheibli, wie er das Endresultat der heutigen Partie durch sein Mikrofon an die breite Bevölkerung durchsagt. «Zett Ess Cee 4, Lausanne 2» lautet am Ende der Score einer intensiven, kniffligen und spannenden Partie. In der Lausanner vaudoise arena schenken sich die Teams wie so oft nichts und es wird gefightet um jeden Zentimeter Eis. Am Ende sind die Zürcher Lions ein wenig geduldiger und in Persona Jesper Fröden kaltschnäuziger vor dem gegnerischen Kasten.

 

Kalte Dusche

 

Die Zürcher haben sich vor dem Spiel viel vorgenommen. Die Stimmung ist auf der fast dreistündigen Carfahrt locker, aber zu jedem Zeitpunkt konzentriert. Der achte Sieg in Serie ist das Ziel und die Verteidigung der Tabellenführung. Neun Minuten geht das Vorhaben gut, danach greift sich Marc Crawford innert 41 Sekunden gleich doppelt an den Kopf. Ansonsten lässt er sich wenig ansehen und pusht seine Mannschaft mit motivierenden Worten: «back to work guys!». Naja, die Arbeit wird um einiges schwieriger nun, denn die Hausherren in Rot führen dank Jason Fuchs und Antti Suomela mit 2:0. Als die meisten Fans sich bereits auf den Weg zu den Buvetten machen, erklingt nicht die Pausensirene, sondern der kleine mitgereiste ZSC-Anhang sorgt für Lärm in der Arena. Nicolas Baechler verkürzt in extremis, denn auf der Uhr sind nicht weniger als 0.5 Sekunden Restzeit abzulesen. Der Fehlstart ist somit zumindest Tore technisch ein wenig korrigiert.

 

Willensleistung und Geduld

 

Der zweite Abschnitt geht für die ZSC Lions genauso erfreulich weiter, wie der erste aufhört: mit einem Tor. Es sind nach dem Faceoff gerade Mal 40 Sekunden gespielt, da bildet sich zum zweiten Mal an diesem Abend die weisse Jubeltraube. Jesper Frödén gleicht die Partie aus und setzt die Zähler wieder auf null. Die wohl spielentscheidende Szene ereignet sich in Minute 27. Lausanne steht Kopf nach einem vermeintlichen Tor zum 3:2 durch Jason Fuchs. Doch das Duo Schwarz/Wennström macht den Partycrasher beim LHC. Wie bereits in Lugano kommt ihnen ein gegnerisches Tor faul vor und sie verlangen eine Challenge bei den Schiedsrichtern. Nach langer und genauer Prüfung der Beweisbilder kommen die Schiedsrichter zurück aufs Eis. Mit ausgebreiteten Armen signalisieren sie, dass der Treffer nicht zählt. Von da an werden die Zürcher besser. Zwar kommt es in der Folge eher zum Strafsitzen bei den beiden Mannschaft, aber spielerisch gewinnen die Limmatstädter an Oberhand. Und so ist es erneut Jesper Frödén, der mit seinem notabene 15. Saisontor die ZSC Lions in Führung schiesst. Schlusspunkt in einer rasanten Partie ist der Emptynetter von Christian Marti, der den Dreier Tatsache werden lässt und den Lions die Punkte 65, 66 und 67 beschert.

 

(Marko Filipovic, Lausanne)

 

 

 

 

 

Fotos: Media Team ZSC Lions, Marko Filipovic