Der Lausanne Hockey Club feiert ein letztes Mal in diesem Jahr ihr hundertjähriges Bestehen. Während sich die beiden Löwenrudel in den Kabinen und Gängen auf ihr National League Spiel vorbereiten, verzücken die Altherren aus verschiedensten Generationen der LHC-Clubgeschichte die Fans mit einem «Vintage Game» als Vorspeise für den Hauptgang LHC gegen ZSC. Doch ausser dem Jubiläum haben die Lausanner ansonsten wenig zum feiern in dieser Spielzeit. Sie befinden sich auf dem zweitletzten Tabellenplatz und kommen aus der Negativspirale einfach nicht raus. Es ist nicht so, dass der Gastgeber kein gutes Eishockey spielen kann – im Gegenteil. Oft führen sie, sie zeigen, was sie draufhaben und doch stimmt nach der Schlusssirene das Resultat aus Sicht des LHC meistens nicht. An diesem Samstagabend haben sie es nicht nur mit den ZSC Lions zutun, sondern auch mit der Torumrandung. Das Aluminium ist heute des Zürchers bester Freund, während er für die Lausanner zum Feind mutiert.

Dreifaches Klimpern

 

Nach der Hälfte der Spielzeit hat es die heimischen Fans bereits drei Mal von den Sitzen gerissen – jedes Mal umsonst! Denn der LHC scheitert gleich dreifach am Aluminium. Zwei Schüsse gehen an die Querlatte und einer an den Pfosten. Obwohl sie gut spielen, können sie sich nicht belohnen für den Effort. Und was ist mit dem ZSC? Die Lions machen im Powerplay auf sich aufmerksam, ansonsten sind sie bis zu diesem Zeitpunkt die blassere Mannschaft. Ein, zwei gute Chancen haben sie, mehr aber auch nicht. Das rächt sich dann aber, und zwar innert 128 Sekunden. Ronalds Kenins und Martin Gernat bringen ihre Farben mit 2:0 in Führung – völlig verdient.

 

Viel Powerplay, keine Tore

 

Beide Mannschaft dürfen an diesem Abend je fünf Mal in Überzahl spielen. Doch sie bringen es jeweils fertig, keines dieser Situationen für sich zu entscheiden. Besonders die Mannschaft von Rikard Grönborg, die bei 5-gege-5 nicht trifft, hätte diese Möglichkeiten in Lausanne nutzen müssen. So plätschert aber diese Partie so vor sich hin, bis die Schlusssirene den Gästeblock erlöst und die Heimfans in Ekstase versetzt. Seitens der Zürcher kann oder darf wohl gesagt sein, es war ein Abend zum Vergessen. Es gibt solche Spiele, da gelingt einfach nichts und du musst mit leeren Händen nach Hause.

 

(Marko Filipovic, Lausanne)

 

 

 

 

 

Fotos: Lausanne HC