Ideenlos und zu wenig gefährlich, dass meint Yannick Weber nach dem Spiel. In der Tat trifft diese Beschreibung gut auf die heutige Leistung der ZSC Lions zu. Um 22:28 verabschiedet Moderator Nico Rindlisbacher die Fans ins Wochenende, dass für die Fans der ZSC Lions eher schwer im Magen liegt. Denn bereits zum vierten Mal in Serie verlieren die Stadtzürcher unter der neuen Leitung von Marc Crawford. Der Leader aus Westschweiz bleibt der Überflieger der Saison und nimmt mit diesem 4:1-Auswärtssieg alle drei Punkte mit nach Genf.
Fehlstart
Das Spiel beginnt vermeintlich gut für die Lions. Bereits in der dritten Minute muss Linus Omark in die Kühlbox und die Hausherren dürfen danach in Überzahl spielen. Aber das Powerplay der Zürcher ist aktuell alles andere als 1A. Kurz nach diesem torlosen Powerplay wird die Partie ein erstes Mal unterbrochen. Melnalksnis, der sonst für die GCK Lions auf Torejagd geht, crasht ins Plexiglas bei der Genfer Spielerbank und lässt es dabei ordentlich krachen. So fest, dass das Teil abmontiert werden muss und durch einen provisorischen Polsterschutz ersetzt wird. Als absoluter Bandenexperte erweist sich in dieser Situation der Schwede Linus Omark. Mit einer Zange und seinem Ersatzstock hilft er dem Eismeisterteam der Lions bei der Abmontage des defekten Plexis’ – Chapeau und vielen Dank an dieser Stelle. Nach dieser minutenlangen Unterbrechung kommt das Heimteam nicht mehr so recht in die Gänge, was die Servetienne eiskalt ausnutzen. Pouliot und Hartikainen bringen die Adler binnen 71 Sekunden mit 2:0 in Führung.
Pechvögel
In der 27. Minute trifft es den Zett gleich doppelt bitter. Während Goalie Ludovic Waeber benebelt auf dem Eis liegt, erzielt Henrik Tömmernes das 3:0 für den GSHC. In der Wiederholung wird klar, dass es kein Foul an Ludo war. Leider rast ein eigener Spieler in den Goalie, der danach KO geht. Der Zusammenprall ist so heftig, dass es für die Nummer 35 nicht mehr weiter geht und Ersatzmann Robin Zumbühl das Tor der Lions hüten darf. Gute Besserung, Ludovic Waeber! Erst in der 37. Minute flammt dank Alexandre Texier dann doch ein wenig Hoffnung auf bei den Zett-Fans. Sein Treffer erinnert ein wenig an die vielen Denis Malgin-Momente aus der Vorsaison. Er zieht allein davon und lässt Goalie Mayer keine Chance via Backhand. In der Folge rinnt den Zürcher die Zeit leider davon. Trotz fünfminütiger Überzahl zum Spielende schaffen es die Lions nicht, das Spiel zu drehen. Der Tabellenführer hingegen versenkt zum Schluss noch den Puck ins leere Tor und sorgt damit für die 1:4-Niederlage aus Sicht der Zürcher. Gratulation an Schlussmann Robin Zumbühl. Das Eigengewächs pariert 15 Schüsse und hält sein Team damit bis zum Schluss im Spiel. Am Ende das Tages stehen die Zürcher wie Pechvögel da, während der Genfer Adler als Herr der Lüfte einsam seine Kreise an der Tabellenspitze weiterführt.
(Marko Filipovic)
Fotos: Media Team ZSC Lions, Berend Stettler