Ein Blick auf Seite fünf im Lions Today, notabene das Matchmagazin der Löwen, lohnt sich an diesem Abend. Denn bereits die ersten Zeile verraten den Zuschauern, wie diese Partie heute Abend ausgehen wird. Die letzten drei Aufeinandertreffen haben jeweils mit 3:2 für ein Team geendet – so auch heute. Jedoch ist dieser Ausgang der heutigen Partie ultrabitter, besonders für die ZSC Lions. Denn rein vom Spielverlauf her sind die über weite Strecken klar überlegen und nach 40 Minuten macht nichts den Anschein danach, dass die Gäste hier etwas holen könnten. Doch es kommt eben einmal mehr anders als gedacht…

 

Pure Dominanz

 

Die ZSC Lions zeigen in den ersten beiden Abschnitten, wie gut sie momentan drauf sind. Es macht den Anschein, als gehe es auch an diesem Dienstagabend genau so weiter, wie in den letzten sechs siegreichen Partien. Der Zett dominiert, und wie! Sie schnüren den Gegner regelrecht in der eigenen Zonen ein und spielen praktisch fehlerfrei. Dass Derek Grant nach acht Minuten den Score eröffnet, steht wohl ebenfalls auf der Tagesordnung. Mit einem satten Handgelenkschuss lässt er Genoni keine Chance und erzielt mit seinem vierten Saisontor das 1:0 für die Hausherren. Im Mittelabschnitt erhöht Rudolfs Balcers nach mehr als einer halben Stunde auf 2:0. Das zweitbeste Powerplayteam trifft in Überzahl gegen das statistisch schlechteste Penalty Killing der Liga – macht Sinn, oder? Was dann ab dem letzten Abschnitt folgt, fühlt sich für den ZSC-Anhang dann eher weniger sinnvoll an.

 

Wie vorhergesagt

 

Nur fünf Minuten sind gespielt im letzten Drittel, da entfacht Fabrice Herzog die grosse Hoffnung zur Aufholjagd für seine Farben. Mit ein wenig Glück des Tüchtigen steht er goldrichtig und trifft zum 1:2. Exakt drei Zeigerumdrehungen später liegen sich die Zuger erneut in den Armen. Michaelis bestraft die Zürcher eiskalt, die bei der Entstehung des Gegentreffers zum 2:2 selber schuld sind. Danach kommt’s knüppeldick: Kurz vor dem Ende muss Willy Riedi auf die Strafbank und der EVZ hat sogar die Chance, alle drei Punkte innert kürzester Zeit für sich zu behaupten. Umso wichtiger, dass die Lions auch in dieser Disziplin mehr als Spitze sind. Das ZSC-Specialteam für Boxplay ist eine Nummer zu gross für die Zuger Offensive und bringt das 2:2 noch über die Zeit. In der Overtime geht es dann wie im wilden Westen zu und her. Das bessere Ende hat die Gastmannschaft, die 41 Sekunden vor der Schlusssirene die Scheibe im Zürcher Netz zappeln lässt. Somit reisst die Siegesserie der Lions und der EVZ gewinnt eine packende Partie mit 3:2 nach Verlängerung.

 

(Marko Filipovic)

 

 

 

 

 

Fotos: Media Team ZSC Lions, Marko Filipovic