Vor über 15’000 Zuschauerinnen und Zuschauern dürfen die beiden Teams diesen dritten Spieltag absolvieren. Es ist ein stetiges hin und her, ohne dass dabei eine Mannschaft wirklich das Zepter für längere Zeit in die Hand nimmt. In der PostFinance Arena ist es dank sehr spätsommerlichem Aussentemperaturen ziemlich warm. Wer die Heimstätte des SCB Bern zu Winterzeiten kennt, weiss wovon die Rede ist. Auch die Spieler meinen nach dem Spiel: «Da haben wir ordentlich geschwitzt». Aber ins Schwitzen geraten die ZSC Lions gegen den SC Bern nicht nur wegen der Temperaturen, sondern auch durch zwei Pfostenschüsse und einem Hochkaräter in der Schlussphase und Overtime. Und als nach 60 Minuten noch kein Sieger feststeht, heisst es kühlen Kopf im Penaltyschiessen bewahren.
 

Spannung bis zum Schluss

Heute müssen die Torhüter ihre Aufgaben gleich von Beginn weg erfüllen und bereit sein. Schon in den ersten zwei Minuten geben beide Teams einen gefährlichen Torschuss ab. Und doch braucht es fast eine Viertelstunde, bis die erste Scheibe im Netz zappelt. Als Chris Baltisberger einen Abpraller von Kinnunens Schuss abstaubt, zeigt die Uhr gespielte Minuten an – CB14 und ein Treffer zu diesem Zeitpunkt? Wir sagen «Perfect Match». Doch leider entwickelt sich die Partie an sich für die Zürcher nicht als das perfekte Spiel. Schon früh im zweiten Abschnitt müssen sie ein Powerplay-Tor von Marco Lehmann hinnehmen. Dieses erzielt der Berner im Powerplay, während der vorherige Held Chris Baltisberger von der Kühlbox aus zuschauen muss. Später in diesem Mittelabschnitt zeigt sich erneut eine aktuelle Schwäche der Lions: das Powerplay. Zwei Mal innert kürzester Zeit dürfen sie mit einem Mann mehr agieren, können aber nicht reüssieren.

Ungeschlagen

Noch schwieriger wird es für die Stadtzürcher, nachdem Schild gekonnt via Backhand die Hausherren in Führung bringt. Kann der Zett prompt reagieren? Kann er! Es braucht dafür einen gut aufgelegten Vinzenz Rohrer, der innert 24 Stunden seinen dritten Treffer erzielt. Im Gewühl findet Zehnder seinen Mitspieler und so muss Rohrer nur noch ins halbleere Tor einschieben (53’). Das es nach 60 Minuten nicht doch 3:2 für den SCB lautet, verdanken die Löwen der netten Torumrandung, die rettend Kahuns Schuss abwehrt. Der rote Pfosten ist dann in der vierten Minute der Verlängerung ebenfalls bester Zürcher Freund und steht diesmal Merelä im Weg. In den letzten beiden Minuten der Verlängerung müssen die ZSC Lions sich in Unterzahl verteidigen, was ziemlich gut gelingt. Schliesslich dürfen die Fans im Stadion wie bereits beim letzten ZSC-Spiel in der PostFinance Arena ein Penaltyschiessen geniessen. Ein Genuss wird es dann nur für den Zürcher Anhang. Andrighetto, Rohrer und Malgin verwandeln und beim SCB keiner. Die Lions holen sich damit den Extrapunkt und haben nach der ersten Meisterschaftswoche sieben von neun möglichen Punkten auf dem Konto.

(Marko Filipovic, Bern)

 

 

 

 

 

Fotos: SC Bern