Simon Hrubec beweist am Dienstagabend in Fribourg, warum er ein hochkarätiger Goalie ist. Der Schlussmann der ZSC Lions ist der Mann des Abends und wird deshalb ohne widerrede auch zum Best Player ernannt. Der Tscheche bringt die Drachen aus Fribourg ein ums andere Mal zur Verzweiflung. Er ist sogar so gut drauf, dass die verantwortlichen des HC Fribourg-Gottéron sich ein Tor sehnlichst wünschen. So sehr, dass sie auf dem Videowürfel ein Tor einblenden, dass nur sie sehen und in Wahrheit keines ist. «Hrubi» hext heute als gäbe es kein Morgen. 27 Schüsse fliegen auf seinen Kasten, die er allesamt entschärft. Doch nicht nur er funktioniert heute richtig gut, sondern auch seine Vorderleute erledigen ihren Job vorzüglich.
Miteinander
Heute zeigt die ganze Mannschaft, was es heisst, als Team zu agieren. Die Statistik zeigt nämlich, dass die ZSC Lions 25 Schüsse der Hausherren blocken – ein Topwert! 25 Schüsse weniger um die sich der Torhüter kümmern muss, 25 Schüsse mehr als Beweis, dass sie miteinander diesen Sieg wollten. Die Partie in der BCF Arena erinnert schwer an die Duelle während den Playoffs 2022. Enge, zähe, harte und knappe Angelegenheiten waren es damals und war es auch an diesem 21. Spieltag für die ZSC Lions. Es gibt noch einen weiteren lobenswerten Punkt nach diesen 60 Minuten: das Boxplay. Zehn Strafminuten kassieren die ZSC Lions, ohne dafür büssen zu müssen. Einige Male beweisen sie ihren Killerinstinkt in Unterzahl und bekommen für das Penaltykilling gegen Gottéron glatt die Note 6.
Skandinavische Schützen
Eine Viertelstunde vor dem Ende klingelts dank Juho Lammikko dann erstmals im Kasten. Linien-Kollegen Bodenmann und Hollenstein sind erste Gratulanten beim herrlichen Treffer des finnischen Stürmers. Trutmann (zweiter Assist hintereinander) lanciert den Konter mit einem Pass auf Lammikko, der aus mittlerer Distanz Connor Hughes mit einem scharfen Handgelenkschuss bezwingt. Doch keine Zeit zum Durchatmen. Nur eine Minute später agieren «les Dragons» in Überzahl und hätten den Ausgleich wohl auch erzielt, wäre nicht obenerwähnter Hrubec im Kasten gewesen. So läuft die Uhr langsam, aber sicher gegen die Gastgeber, während der Zett sich auf die Verteidigung der Führung konzentriert. Ohne Goalie und mit einem Feldspieler mehr versucht Christian Dubé seine Mannschaft zum Ausgleich zu coachen, was ihm jedoch verwehrt bleibt. Den Schlusspunkt setzt Lucas Wallmark mit einem klassischen und in diesem Fall entscheidenden Emptynetter zum 2:0 nur 2.6 Sekunden vor dem Ende. Drachenzähmen leicht gemacht Teil 1 ist gut gelungen, können die Zürcher am Mittwoch auf heimischem Eis auch Ajoie souverän bezwingen?
(Marko Filipovic, Fribourg)
Fotos: Media Team ZSC Lions, Berend Stettler / Keystone-SDA